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Wer sind Spätaussiedler/innen?

Spätaussiedler/innen sind Menschen aus den ehemaligen Ostprovinzen des Deutschen Reiches und deutschen Siedlungsgebieten im östlichen Europa sowie verschiedener Regionen der ehemaligen Sowjetunion, die nicht unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland kamen.

Die Vorfahren der Siebenbürger Sachsen, der Donauschwaben oder der Russlanddeutschen zogen vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert in ihre Siedlungsgebiete. Besonders nach Ende des Kalten Krieges kamen viele von ihnen in die Bundesrepublik Deutschland. Heute pflegt ein Großteil der Spätaussiedler/innen weiter ihre Kultur und Gemeinschaft.

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Mitglieder der Deutschen Jugend aus Russland (DJR-Hessen e. V.) und Schüler/innen der Karl-Rehbein-Schule (© DJR-Hessen e. V.)

Sie tragen nicht nur zum Erhalt eines besonderen Teiles der deutschen Kultur in ihrem europäischen Kontext bei, sondern dienen auch als Vermittler/innen zwischen den Ländern ihrer Herkunfts- regionen und der Bundesrepublik Deutschland. Dafür kommen ihnen die häufig vorhandene Mehrsprachigkeit sowie umfassende Kenntnisse über die Gesellschaft und Kultur der Länder im östlichen Europa zugute.

Wer sind die Nachfahren von Heimatvertriebenen?

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Treffen des Jungen Netzwerkes Zukunft

(Foto: Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen)

Viele junge Menschen in Deutschland haben Vorfahren, die nach dem Zweiten Weltkrieg Heimatvertriebe waren. Ihnen ist das Kennenlernen der Region(en) ihrer Vorfahren oftmals ein Anliegen. Einige begeben sich auf Spurensuche in der  Heimat ihrer Vorfahren und dokumentieren deren  Kultur und vergangenes Leben dort.

In Deutschland gibt es zahlreiche Organisationen, auch Jugendorganisationen, in denen das deutsche Kulturerbe im östlichen Europa und in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion gepflegt wird und in denen für die Völkerverständigung eingetreten wird. Viele junge Menschen sind über ihren familiären Hintergrund oder aus Interesse an den Regionen in diese Organisationen gekommen, um sich über ihre Geschichten und Perspektiven auf die Vergangenheit und Gegenwart der deutschen Kultur auszutauschen. Beispielhaft zeigt sich dieser Austausch in dem von der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen initiierten und grenzüberschreitenden Jungen Netzwerk Zukunft.

Brückenbauer/innen?

All diese jungen Menschen sind in mehrfacher Hinsicht Brückenbauer/innen. Ihr Kontakt zu den verschiedenen, ihnen im Alltag begegnenden Traditionen, hat sie für die Besonderheiten der jeweiligen Kulturen sensibilisiert. Einige sprechen sogar mehrere Sprachen und fühlen sich in mehreren Kulturen zu Hause, sodass sie so zu Vermitter/innen werden. Das Engagement und das die bundesdeutsche Kultur bereichernde kulturelle Erbe der Brückenbauer/innen verdient es, stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden.

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Die Stadtbrücke / Grenzbrücke in Frankfurt an der Oder und Słubice (Foto: Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen)

Damit werden nicht nur Vorurteile abgebaut, sondern auch der Wert dieser besonderen Vielfalt sichtbar.

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